Laut aktuellen Pressemeldungen will die EU-Kommission die Vorbestellung des traditionellen SARS-COV-2 Totimpfstoffs VLA2001 von Valneva stornieren. Der Vertrag erlaubt diese Vorgehensweise, da es bis Ende April zu keiner EMA Zulassung des Impfstoffes gekommen ist. Dem Unternehmen bleibt lt. Presseangaben noch bis 25.06.2022 Zeit, den Deal durch Erhalt einer Zulassung zu retten.
Wir sehen diese Entwicklung sehr kritisch. VLA2001 war der aussichtsreichste Zulassungskandidat an der traditionellen Totimpfstofffront in der EU. Der Nutzen der aktuell zugelassenen Impfseren lässt sich vor allem seit Omikron immer schwerer argumentieren. Ihre Wirkweise reduziert sich auf das Antrainieren einer spezifischen Immunantwort auf das Spikeprotein des SARS-COV-2 Wildtyps. Aber wie die Omikron Varianten gezeigt haben, ist gerade dieses Protein sehr mutationsfreudig. Somit wäre es doch naheliegend, einen Ganzpartikelimpfstoff wie VLA2001 im Impfstoffangebot zu haben, der eine breitere Immunantwort antrainiert (auf den ganzen Virus) und bei neuen Mutationen einen Joker zur Herstellung eines guten Basisschutzes darstellen könnte.
Sollte es mit der VLA2001 Zulassung nicht klappen, bleibt noch die Hoffnung auf EMA Zulassung der chinesischen traditionellen SARS-COV-2 Totimpfstoffen auf Ganzpartikelbasis. Vor allem da diese in China erst vor Kurzem in aktualisierter Version (deaktivierter Omikronvirus) in neue klinische Testreihen gestartet sind. Vielleicht können neue Studiendaten für das bereits seit zirka einem Jahr laufenden Rolling-Review Zulassungsverfahren des Sinopharm Totimpfstoffs helfen, die EMA vom Nutzen einer Zulassung zu überzeugen. Immerhin gibt es in der EU momentan noch keinen auf Omikron spezialisierten zugelassenen Coronaimpfstoff.
Rückschläge wie diese zeigen auf, dass die Unterstützung unseres Volksbegehrens nach wie vor Relevanz hat. Seit knapp eineinhalb Jahren werden in vielen Ländern der Welt klassische bzw. traditionelle SARS-COV-2 Totimpfstoffe auf Ganzpartikelbasis verimpft. Aber nicht in Österreich. Und nicht in der EU. Das Argument des besseren Infektionsschutzes der mRNA- bzw. Vektorimpfstoffe ist umstritten bzw. überbewertet. Durch die neuen an Omikron angepassten Seren hinfällig. Schutz vor schweren Verläufen ist unabhängig vom Vakzin gegeben. Wieso müssen wir dann noch immer auf Impfstoffe warten, die auf jahrzehntelang bewährte Herstellungsprinzipien aufbauen und mit über 5 Mrd. verimpften Dosen bei Leibe keine Exoten sind?
Weiterführende Literatur
Valneva: EU-Kommission will Vertrag über Impfstoff kündigen
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